Youth Leadership und Demokratielernen bei COMMON GROUND #24: Selin im Interview
Es ist soweit: Das Jahr der UEFA EURO 2024™ in Deutschland hat begonnen – und die Youth Leader sind mittendrin. Denn mit dem Projekt Common Ground #24 sind sie es, die in 24 Bundesligastädten in ganz Deutschland die UEFA EURO 2024™ auch zu ihrer Europameisterschaft machen. Als Rollenvorbilder für Jüngere und als Expert*innen im Straßenfußball nehmen die Youth Leader eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der 24 Straßenfußball-Events ein. Das heißt: Sie organisieren Straßenfußball-Workshops, begleiten Kinder und Jugendliche bei der Planung von Straßenfußball-Aktivitäten an über 100 teilnehmenden Schulen, setzen lokale und bundesweite Events um und sind maßgeblich an der Erstellung von neuen Workshopformaten und -methoden beteiligt. Natürlich erfordert all das viel Vorbereitung und Abstimmung.
Genau aus diesem Grund sind sie nun aus ganz Deutschland zum Youth Leader Treffen in Stuttgart zusammengekommen. In den Tagen konnten wir mit Selin, Youth Leader aus München, sprechen. Vor sieben Jahren hat sie zum ersten Mal mitgespielt. Heute gibt sie Straßenfußball-Workshops an Schulen in ganz Deutschland. Im Interview spricht sie nun über ihre Motivation Verantwortung für Jüngere zu übernehmen und warum es ihr so wichtig ist, dass sich alle jungen Menschen mit ihren Meinungen im Straßenfußball einbringen können.
„Es herrscht große Vorfreude. Wir haben einen gemeinsamen Plan und werden ihn verwirklichen. Die Vorstellung, mit vielen anderen gemeinsam auf Tour zu gehen und überall in Deutschland Straßenfußball-Events zu gestalten, ist toll. Es ist eine große Verantwortung, aber hinter jeder Verantwortung steckt etwas Schönes. Währenddessen und im Nachhinein wird es sicherlich ein großartiges Gefühl sein: Zu sehen was wir alles erreicht haben, die lachenden Gesichter der Jüngeren – da freue ich mich schon sehr drauf.“
„Es ist ein einzigartiger Fokus auf uns selbst, die Youth Leader. Normalerweise liegt der Fokus immer auf den Teilnehmenden und wir schauen, dass sie sich wohl fühlen und mitgestalten können. Beim Youth Leader Camp gilt das zwar auch, aber ich kann meine Perspektive nochmal anders erweitern, meine Stimme zu gemeinsamen Planungen abgeben und mich zu bestimmten Themen schulen und weiterbilden. Die gemeinsame Zeit verstärkt auch die Vorfreude auf die vielen Straßenfußball-Aktivitäten, die anstehen.“
„Mein Tipp ist: Habt keine Angst vor Fehlern, denn es gibt überhaupt kein richtig oder falsch beim Organisieren von Straßenfußball-Aktivitäten. Wenn ihr Lust habt, etwas auf die Beine zu stellen, dann wird’s auch gut. Einfach ausprobieren und ihr werdet merken, dass es läuft. Der Zusammenhalt ist dabei wichtig. Je mehr ihr einander beteiligt, desto leichter fühlt es sich an, denn die Verantwortung wird auf mehr Schultern verteilt. Ihr macht es sicher richtig gut!“
„Ich möchte, dass alle das Gefühl erleben, etwas einbringen zu können und die Anerkennung dafür bekommen.
Gerade im Alter von zehn bis 17 Jahren ist es besonders wichtig, denn genauso war es bei mir: Ich dachte, ich habe doch sowieso nichts zu sagen. Die Lehrkräfte sind die Bosse. Alles basiert auf Regeln und Lerninhalten, die sie erfinden. Erst als ich beteiligt wurde und bei KICKFAIR meine eigenen Regeln gestalten konnte, begann es, für mich Sinn zu ergeben. Denn wenn ich Regeln mitgestalten kann, möchte ich sie auch einhalten. Genauso ist es mit den anstehenden 24 Straßenfußball-Events. Wenn ich im Team etwas selbst organisieren kann, dann übernehme ich gerne die Verantwortung dafür. Und dieses Gefühl, die Kids beim Straßenfußball lächeln zu sehen – Jüngere durch das eigene Engagement glücklich zu machen – ist genau die Art von Anerkennung, die ich meine.“