Verbindung schafft Wirkung: Wie Münchens Jugend gemeinsam Verantwortung übernimmt
Hinter der Mittelschule am Gerhart-Hauptmann-Ring, irgendwo zwischen Sommerferien-Vorfreude und Turnierspannung, ist etwas gewachsen, das man nicht planen kann – nur ermöglichen: echte Verbindung. Über 60 Jugendliche aus sieben Münchner Schulen haben in den letzten Wochen ein Straßenfußballturnier für über 150 Fünftklässler*innen vorbereitet. Was dabei auf dem Sportplatz entstand, war viel mehr als ein sportlicher Tag: ein Raum für Verantwortung, für Beteiligung und für echtes Miteinander.
Dass dieses Miteinander so spürbar war, lag nicht nur an der durchdachten Planung – sondern vor allem an den Menschen, die es getragen haben. KICKFAIR ist seit über 10 Jahren gemeinsam mit der Stiftung Kick Ins Leben an Münchens Schulen aktiv. Was mit Kick ins Leben begann, konnte mit der Beisheim Stiftung und der Deutschen Postcode Lotterie in den vergangenen Jahren über München hinaus in ganz Deutschland weiter wachsen. Diese Kontinuität hinterlässt Spuren. Sie schafft Vertrauen. Und sie macht es möglich, dass so viele unterschiedliche junge Menschen – mit individuellen Geschichten, Stärken und Perspektiven – als starkes Team zusammenwirken, um etwas Gemeinsames entstehen zu lassen.
Die Youth Leader – ehemalige Schüler*innen, die heute wöchentlich an den Münchner Schulen unterwegs sind – begleiten die Jugend-Orga-Teams in ihrem Engagement. Sie kennen die Schulen, sie kennen die Lehrkräfte, sie kennen die Kids. Für viele der Fünftklässler*innen sind sie vertraute Gesichter. Für die Lehrkräfte sind sie Partner*innen auf Augenhöhe – oft mit gemeinsamer Geschichte. Dieses generationenübergreifende Miteinander ist mehr als pädagogisches Konzept. Und es schafft Raum dafür, dass junge Menschen Verantwortung übernehmen, wachsen – und gemeinsam gestalten.




Schon am Tag vor dem Turnier war spürbar: Hier wächst etwas Besonderes zusammen. Die über 60 Jugendlichen – aus sieben Schulen, mit ganz unterschiedlichen Hintergründen – planten Turnierabläufe, verteilten Aufgaben, überlegten gemeinsam, wie sie als Mediator*innen unterstützen können und schrieben Willkommensansprachen. Im Mittelpunkt stand nicht nur, wer was macht – sondern wie sie als Team gut zusammenwirken. Es dauerte einige Zeit und brauchte etwas Geduld und ein paar Kompromisse, dann fanden die jungen Engagierten mit ihren unterschiedlichen Charakteren ihre Rollen, entdeckten ihre Stärken, übernahmen Verantwortung. Wer gerade noch selbst mitgespielt hat, hilft nun anderen, ihr erstes Turnier zu erleben. Dieses gemeinsame Lernen und Wachsen prägte die gesamte Vorbereitung.




Dass über 150 Spielende doch eine große Zahl an jungen Menschen ist, zeigt sich am Morgen des Turniertags – erst mit einiger Verzögerung bei der Anmeldung der ankommenden Schulen füllte sich der Platz dann doch immer mehr mit Leben: 24 gemischte Teams aus Fünftklässler*innen, begleitet von den engagierten Schüler*innen der Jugend-Orga Team sieben Münchner Schulen, lernten sich kennen, verhandelten gemeinsam ihre Fairplay-Regeln und fanden sich als Team zusammen.
Mitten im Trubel: Šimun, der zum ersten Mal in der Turnierleitung mitwirkte. Anfangs noch zurückhaltend, entdeckte er schnell sein Talent am Mikrofon. Ruhig, aber präsent, behielt er den Überblick, traf klare Ansagen – und sorgte mit lockeren Sprüchen für Stimmung auf dem Platz. Unterstützt wurde er von Youth Leader Gabriel, der extra aus Emden angereist war. Auch Aylin und Alissar fanden sich in der Turnierleitung wieder.

„Ich fühl mich wohl in der Rolle – wir waren ein voll gutes Team. Hat Spaß gemacht – nächstes Mal will ich auch moderieren ausprobieren!“
Aylin, Youth Leader

Zufrieden mit ihrem ersten Event in der Rolle der Turnierleitung: Alissar, Aylin und Šimun.
Parallel zum Turnier fand die „KICKFAIR Experience“ statt – ein Einblick in das, was KICKFAIR wirklich bedeutet: Junge Menschen gestalten Bildungsprozesse. Sie übernehmen Verantwortung, setzen Impulse und zeigen, wie Lernen durch Engagement aussehen kann. Gäste aus ganz München und darüber hinaus waren eingeladen, dieses Konzept durch die Augen der Protagonist*innen zu erleben.
Darunter auch Unterstützer*innen wie Günther Lamperstorfer (Gründer der Stiftung Kick Ins Leben), Geschäftsführer Felix Donaubauer, Alison Erikson und Stephanie von Feilitzsch von der Beisheim Stiftung, Nicolas Berthold von der Deutschen Postcode Lotterie sowie Sabine Froschmayr und Jürgen Peters, die sich künftig engagieren wollen und viele Lehrkräfte von weiteren Münchner Schulen, die das Bildungskonzept an ihre Schulen holen möchten.
Im Lead waren dabei auch Mina und Alend. Noch im letzten Jahr waren sie selbst Schüler*innen – jetzt übernahmen sie zentrale Rollen in der Gestaltung der Experience. Für beide ist ihr Engagement mehr als nur ein Projekt.
„Ich hab mich heute Morgen schon total gefreut. Die Vorbereitung war der Schlüssel: Wir haben akribisch geübt, uns abgestimmt, wer was sagt, wie wir reagieren. Ich war voller Vorfreude – weil ich mich sicher und total supportet gefühlt hab. Diese Verantwortung bedeutet mir viel. Ich spüre Vertrauen von allen Seiten.“
Mina, Youth Leader

„KICKFAIR ist einfach mein Ding. Es macht so viel Spaß. Egal, wie viel sonst los ist – es erfüllt mich so sehr, dass ich mich immer einbringen möchte.“
Alend, Youth Leader
Was er nicht sagt, aber spürbar ist: Der Übergang aus der Schule ist herausfordernd. Sein Engagement bei KICKFAIR gibt ihm in dieser Zeit Orientierung, Halt – und eine Aufgabe, die Sinn macht. Mit der Beisheim Stiftung entsteht gerade ein Engagement Programm, das junge Menschen wie Mina und Alend auch nach der Schulzeit in ihrem Engagement hält.

Auch die Gäste brachten es mit Worten auf den Punkt, die hängenbleiben:
„Es ist mehr als Kicken. Mehr als Räume schaffen. Es ist das Leben. Grundbedürfnisse, Emotionen – all das haben wir gemeinsam. Dabei aufeinander zu schauen, aufeinander zuzugehen, einander zuzuhören – das ist genau das, was wir alle brauchen. Genau das passiert in der dritten Halbzeit. Genau das tut KICKFAIR. Und genau deshalb sind wir begeistert, gemeinsam mit KICKFAIR zu wirken.“
Nicolas Berthold, Deutsche Postcode Lotterie

Vereint in ihrer Unterstützung von KICKFAIR: Nicolas Berthold, Deutsche Postcode Lotterie und Alison Eriksen, Beisheim Stiftung.

