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Wenn junge Menschen das Sagen haben – und der Rathausplatz zu ihrer Bühne wird

Mitten in Garbsen, zwischen Rathausfassade, Geschäften und Passant*innen, verlegen junge Menschen ihren Lern- und Gestaltungsraum dorthin, wo Stadtleben passiert. Dort, wo Politik nah ist. Dort, wo ihr Engagement gesehen wird. 150 Schüler*innen aus vier Schulen haben ein Straßenfußballturnier auf die Beine gestellt – und nicht nur Tore geschossen, sondern gleich ein ganzes Stück gelebte Demokratie mit aufgebaut.

Schon die Teamnamen machten klar, worum es geht: Mitspracherecht, Vielfalt, Verfassung. „Die Grundregeln beim Straßenfußball sind wie unser KICKFAIR‑Grundgesetz“, erklärte Youth Leader Salim. „Darauf bauen wir alles auf. Regeln können sich ändern – Hauptsache, sie helfen allen.“ Genau diese Haltung probierten die Teams vor jedem Anstoß aus: Regeln aushandeln, Standpunkte vertreten, Kompromisse finden. Oder wie es Tim, ebenfalls Youth Leader, zusammenfasst: „Man lernt, seine Meinung zu sagen und zuzuhören. Das hilft nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im echten Leben.“

Gemeinsam planen, voneinander lernen

Bereits am Vortag trafen sich die vier Jugend‑Orga Teams der IGS Lehrte, OBS Garbsen, Johannes Kepler Realschule und IGS Seelze. Sie tüftelten Icebreaker, verteilten Rollen, beschlossen, wer Courts aufbaut und wer Jüngere begrüßt. Beim Turnier lief alles aus einer Hand – ihrer. Zwischen den Spielen tauschten sie Tipps: Welche Namensspiele knacken das Eis? Was hilft, damit sich alle in den bunt gemischten Teams schnell wohlfühlen? Die besten Ideen wanderten direkt weiter: Heute noch in Garbsen, morgen schon zurück an der eigenen Schule. So wächst ein Netzwerk, das zeigt: KICKFAIR passiert nicht nur bei mir an der Schule, sondern in der ganzen Region – und wir alle können voneinander lernen.

Vom Rathausplatz aus Wirkung entfalten

Ein öffentlicher Platz verändert die Perspektive. Er macht sichtbar, was junge Menschen sonst oft im Verborgenen leisten. Das merkten auch die Beteiligten selbst: Passant*innen blieben stehen, Rathaus-Mitarbeitende kamen vorbei, die Schul- und Sozialdezernentin suchte das Gespräch – und alle wollten wissen, was hier los ist. Die Jugendlichen spürten: Unser Engagement hat Wirkung. Wir werden gesehen. Wir sind relevant.

Für die Jüngeren wurde das Turnier zum Aha-Moment. Viele spielten zum ersten Mal nach KICKFAIR-Regeln – und erlebten die älteren Jugendlichen der Jugend‑Orga Teams beim Moderieren, Planen und Unterstützen. Viele sagten danach: Das will ich später auch mal machen. Vorbilder zum Anfassen – und der erste Schritt in eine neue Rolle. Denn wer Verantwortung übernimmt, wächst daran.

„Ich fand’s einfach richtig krass, wie das alles am Ende geklappt hat. Vorher hatten wir nur Pläne – und dann standen wir da und alles hat gepasst. Jeder hat mitgemacht. Es war egal von welcher Schule man ist. Man hat gemerkt, was gutes Teamwork ausmacht – wir konnten richtig was zusammen auf die Beine stellen.“

Sophie, Jugend-Orga Team IGS Seelze

„Es war voll das gute Gefühl, das mal so richtig zu erleben, wie wir das Turnier für die Jüngeren machen – und wie viel Spaß die hatten. Und wir haben uns mit den anderen voll gut verstanden. Ich hab mit ein paar danach sogar Nummern getauscht.“

Mohamed, Jugend-Orga Team OBS Garbsen
Demokratie beginnt genau hier

Das Straßenfußball-Event auf dem Garbsener Rathausmarkt hat gezeigt, wie junge Menschen sich einbringen können, wenn man ihnen Raum gibt – im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Sie gestalten mit, übernehmen Verantwortung und zeigen, was Schule über Unterricht hinaus leisten kann. Sie machen sichtbar, dass gesellschaftliches Engagement nicht vom Schultyp abhängt.

Demokratie braucht Demokrat*innen. KICKFAIR schafft gemeinsam mit Partnerschulen die Räume, Straßenfußball liefert das Spielfeld, und junge Menschen füllen beides mit Leben.

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