Straßenfußball weltweit: Das Training of Trainers
Zehn Tage lang war Stuttgart Treffpunkt einer besonderen Gemeinschaft: Vertreter*innen aus 16 Ländern, Partnerorganisationen aus Asien, Australien, Europa und Südamerika kamen zusammen, um voneinander zu lernen. Beim internationalen Training-of-Trainers arbeiteten 30 Fachkräfte gemeinsam mit dem #StraßenfußballDEMOKRATIEtoolkit – mittendrin Youth Leader und Jugend-Orga-Teams aus Bochum, München und Stuttgart. Im Mittelpunkt stand der Austausch: Wie kann Straßenfußball weltweit demokratische Werte und echte Jugendbeteiligung stärken – in ganz unterschiedlichen Kontexten?
Schon nach kurzer Zeit wurde spürbar, was diese Woche trägt: Gemeinschaft. Trotz unterschiedlicher Sprachen, Kulturen und politischer Realitäten eint alle Teilnehmenden ein gemeinsames Anliegen.
„Menschen hinter der Organisation kennenzulernen, bedeutet so viel mehr, als nur Organisationen zu kennen.“
Fernando, Vakapipoko, Paraguay
Es geht um Konzepte und Methoden – aber vor allem um Beziehung, Vertrauen und gemeinsames Erleben. Fußball wird dabei zur verbindenden Sprache. „Wir arbeiten in sehr unterschiedlichen Teilen der Welt, aber die Gründe, warum wir das tun, sind erstaunlich ähnlich“, sagt Nitin vom Youth Football Club Rurka Kalan aus Indien. Sport wird genutzt, um gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen – getragen von gemeinsamen Werten wie Fairness, Verantwortung und Mitbestimmung. Genau darin liegt die Kraft dieser Woche und die Motivation, eigene Ansätze weiterzudenken.




Besonders greifbar wird der Ansatz dort, wo junge Menschen selbst gestalten. Beim Training-of-Trainers übernehmen Jugend-Orga-Teams bewusst den Lead. Ein Team aus Bochum war in Stuttgart dabei, später folgte ein Field Trip nach München, wo die internationalen Gäste Teil eines großen Turniers wurden – organisiert von Jugendlichen.
Was sie sonst mit Fünft- und Sechstklässler*innen an ihren Schulen leben, wurde hier unmittelbar erfahrbar: Beteiligung heißt, sich trauen. Verantwortung übernehmen. Andere stärken. Dimitri von ActionAid Hellas aus Griechenland bringt es auf den Punkt:
„Fußball ist eine gemeinsame Sprache – ein starkes Werkzeug. Und junge Menschen sind der Motor für Veränderung.“
Auch die Jugendlichen selbst wissen um ihre Wirkung. Youth Leader Mehmet beschreibt es so: „Wir haben viel mehr Einfluss in Schulen, als wir denken. Die Jüngeren verstehen uns, wir sprechen ihre Sprache. Und das Vertrauen, das dadurch entsteht, wirkt weit über den Straßenfußball hinaus.“




Am Ende der zehn Tage steht etwas Wertvolleres: Klarheit. Die 30 Teilnehmenden nehmen Methoden, Haltungen und Erfahrungen mit in ihre Organisationen – nicht zum Kopieren, sondern zum Anpassen an ihre eigenen Kontexte.
Von Stuttgart aus tragen die Teilnehmenden diesen Ansatz weiter in die Welt. Und nutzen den Straßenfußball als gemeinsamer Lernraum für demokratisches Miteinander.

Partner*innen und Fördernde
Das Training-of-Trainers wird gefördert vom Bundeskanzleramt aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.


