„Mein Weg zu Mut, Respekt und Mitbestimmung.”
Uğur begann in der 5. Klasse an der Möser-Realschule in Osnabrück bei KICKFAIR mitzuspielen. Ab der 7. Klasse engagierte er sich im Jugend-Orga Team seiner Schule und besuchte bereits während der Schulzeit regelmäßig die benachbarte Friedenschule, um dort für Jüngere Straßenfußball-Aktivitäten zu gestalten. Seit 2023 begleitet Uğur als Youth Leader Jugend-Orga Teams an Schulen in ganz Deutschland. In seinem Engagement ist ihm besonders wichtig, die demokratischen Prinzipien des Straßenfußballs für Kinder greifbar zu machen – und ihnen zu zeigen, dass sie selbst schon aktiv dazu beitragen.
Ich muss mit dem Sommer 2024 beginnen, der war einfach unfassbar. Ich war bei vielen KICKFAIR Events dabei – Leipzig, Hamburg, Osnabrück, um nur einige zu nennen. Osnabrück war natürlich ganz besonders, da komme ich her. Diese Straßenfußballturniere zu organisieren ist unheimlich wichtig, man lernt dort, was Verantwortung ist, wie man ihr gerecht werden kann. So viel Verantwortung hatte ich noch nie in meinem Leben. Ich hatte das Gefühl, Teil von etwas ganz Großem zu sein, der KICKFAIR-Familie und irgendwie auch der Fußball- Europameisterschaft.

2024 – Straßenfußball-Event in Leipzig: Uğur bei einem Icebreaker zum Beginn des Turniers.
Es hat ein bisschen gedauert, bis ich gecheckt habe, dass KICKFAIR sich nicht nur um Fußball dreht, sondern vor allem um mich als Person. Auch wenn ich keine krasse Vergangenheit habe, war mein Selbstbewusstsein nicht besonders stark. Genau auf dieses Selbstbewusstsein und auch meine Selbstwahrnehmung hat KICKFAIR großen Einfluss genommen. Mir wurde weniger wichtig, was andere über mich denken, auch Fehler zu machen war nicht mehr so schlimm.

Ich begann zu lernen, meine Gefühle auszudrücken und mich auch nach außen darzustellen, ohne aggressiv zu werden. Ich kann nun auch leichter über Sachen reden, die nichts mit KICKFAIR zu tun haben, zum Beispiel über mein Abitur oder auch, welche Ausbildung ich machen möchte. Mit anderen Menschen in Kontakt zu sein ist mittlerweile keine Stresssituation mehr, in der ich mich behaupten muss. Im Gegenteil, ich bin total offen und fühle mich viel besser und sicher mit ihnen.
Besonders gestärkt dabei hat mich, gemeinsam mit zwei Freunden die wöchentliche KICKFAIR AG an einer Schule zu leiten. Den Jüngeren Straßenfußball näher zu bringen hat auch mir geholfen zu verstehen, was alles drin und dahinter steckt und wozu wir das alles machen.




„Ich begleite Jüngere und unterstütze sie dabei, sich mit zum Teil schwierigen Begriffen auseinanderzusetzen und sich klarzumachen, was das auch mit ihnen zu tun hat. Zum Beispiel, dass wir beim Straßenfußball auch eine Verfassung haben – unsere Grundregeln, die nicht verhandelt werden. So können auch Kinder verstehen, wie wichtig Demokratie ist und dass sie etwas beitragen können.“
In den letzten Jahren war ich als Youth Leader mit KICKFAIR in ganz Deutschland unterwegs. Dabei wusste ich bei meinem ersten Youth Leader Camp gar nicht, was ich da zu suchen hatte, ich wusste nicht, was sich hinter diesem Begriff versteckt. Was das überhaupt soll. Jetzt ist es mir klar, und auch meine Vorbildrolle ist mir sehr bewusst.

2022 – Uğur gemeinsam mit anderen Youth Leadern bei seinem ersten Youth Leder Treffen in Berlin.
Bei KICKFAIR habe ich gelernt, was Respekt gegenüber anderen Menschen bedeutet – und wie man das im Alltag zeigt. Die Art und Weise, wie mich die Leute von KICKFAIR behandelt haben und was sie alles in mir gesehen haben, das hat mich unheimlich geprägt. Und genau das möchte ich auch Jüngeren ermöglichen. Dann freut es mich natürlich sehr zu sehen, wie sie sich über die Jahre entwickeln. Dass ich geholfen habe, dass ich sie dabei ein Stück weit auf diesem Weg begleitet habe, macht mich stolz.

2024 – Beim Jugendforum #24 erklärt Uğur Gästen aus Politik, Zivilgesellschaft, Sport und Wirtschaft wie demokratische Mechanismen im Straßenfußball gelebt werden.

