KICKFAIR nach der Schule: Wie das Engagement junger Menschen weitergeht
Am Wochenende war es so weit: Das erste von vier Nachwuchstreffen in diesem Jahr fand in Bad Tölz statt. Gemeinsam mit der Beisheim Stiftung entwickelt KICKFAIR ein langfristiges Engagement-Konzept – damit junge Menschen sich auch nach ihrer Schulzeit aktiv einbringen können und mit ihrem Engagement weiter in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen. Doch wie kann das gelingen? Youth Leader aus der Region teilten ihre persönlichen KICKFAIR-Geschichten mit Jüngeren, die kurz vor ihrem Schulabschluss stehen und zeigten auf, wie sie sich auch nach der Schulzeit mit ihren Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen engagieren können.
Bad Tölz. 30 junge Menschen, ein gemeinsames Ziel: herausfinden, wie es nach der Schule mit ihrem Engagement bei KICKFAIR weitergehen kann. Während der Schulzeit engagieren sie sich in den Jugend-Orga-Teams an ihren Schulen. Sie „teamen“ beim Spielen – also der Mediation im Straßenfußball – und organisieren Aktivitäten bis hin zu ganzen Turnieren für Jüngere. Doch je näher das Schuljahresende rückt, desto drängender wird die Frage: Wie kann es für sie danach weitergehen? Genau darum ging es beim ersten von vier regionalen Youth Leader Camps in diesem Jahr.

Der Freitagabend startete entspannt – mit Spielen, Icebreakern und viel Lachen. Einige der jungen Menschen von Schulen aus den Regionen in und um München, Stuttgart und Offenburg kannten sich bereits von gemeinsamen Jugend-Orga-Days oder Straßenfußball-Events wie dem Abschlussevent von Common Ground #24 im vergangenen Sommer.
Am Samstag wurde es dann intensiver. Beim Speed-Dating reflektierten die Teilnehmenden ihr bisheriges Engagement: Welche Erlebnisse haben mich geprägt? Welche Fähigkeiten habe ich entwickelt? Danach ging es in die Turnhalle. Hier wurde nicht nur gespielt, sondern aktiv besprochen, worauf es in der Rolle als Mentor*in ankommt, damit sich Jüngere ermächtigt fühlen, anhand der Bildkarten die Fairplay-Regeln aktiv zu verhandeln.
Der Nachmittag stand im Zeichen der Zukunft. Im „World Café“ stellten Youth Leader die verschiedenen Möglichkeiten vor, sich nach der Schule weiter bei KICKFAIR einzubringen – ob lokal, international, in der Kommunikation oder auf digitalen Plattformen. Mit Fotos, persönlichen Geschichten und viel Austausch wurde greifbar, welche Wege möglich sind. Der Sonntag brachte schließlich die entscheidende Frage: Wie geht es für mich weiter? Die Teilnehmenden ordneten ihre Gedanken, teilten erste Ideen und nahmen konkrete Perspektiven für ihr weiteres Engagement mit.




Der Übergang von der Schule ins Berufsleben ist eine große Veränderung. Die Nachwuchstreffen sind ein wichtiger Baustein, um jungen Menschen auch nach der Schulzeit eine Perspektive zu geben. Sie zeigen: Das Engagement endet nicht – es verändert sich.
In Bad Tölz gewannen die Teilnehmenden wertvolle Erkenntnisse über ihre eigene KICKFAIR-Geschichte und all das, was sie in den Jugend-Orga-Teams an ihren Schulen bereits auf die Beine gestellt haben. Durch den Austausch mit erfahrenen Youth Leadern wurde zudem sichtbar, welche Möglichkeiten ihnen durch die verschiedenen Engagementfelder auch nach der Schulzeit offenstehen.
Wie wichtig diese Orientierung gerade am Ende der Schulzeit ist, verdeutlichte Youth Leader Izur mit einem Rückblick auf seine eigene KICKFAIR-Biografie:

„Als ich mit 16 Jahren von der Schule abgegangen bin, gab es kein KICKFAIR mehr für mich. Mir war nicht klar, dass ich hätte weitermachen können.
Es fanden zwar Treffen statt, aber durch meine Ausbildung hatte ich keine Zeit mehr dafür. Dabei habe ich KICKFAIR komplett vergessen. Aber ich blieb in Kontakt mit zwei Freunden von KICKFAIR, und einer von ihnen hat mich irgendwann gefragt, ob ich an einem Workshop teilnehmen möchte. Ich habe auf diesem Workshop das erste Mal realisiert, dass KICKFAIR nicht nur innerhalb der Schule stattfindet, sondern auch außerhalb. Dass man sich auch über die Schulzeit hinaus an dem Projekt beteiligen kann, hat mich motiviert.
Ich war nach meiner Ausbildung orientierungslos, habe nichts gemacht, und dass KICKFAIR wie aus dem Nichts auftauchte, das habe ich fast wie Schicksal empfunden.“
(Izur, Youth Leader)
Durch das Engagementprogramm und seine vielfältigen Möglichkeiten können sich nun viel mehr junge Menschen auch nach ihrer Schulzeit strukturiert engagieren und langfristig für gesellschaftliches Engagement begeistert werden. Da die Engagementfelder zunehmend in die KICKFAIR-Organisation integriert werden, sind die jungen Menschen auch stärker in die Weiterentwicklung des gesamten Organisation eingebunden. Das Nachwuchstreffen war erst der Anfang. Nun gilt es, aus den gewonnenen Erkenntnissen konkrete Schritte abzuleiten. Eines ist sicher: Das Engagement der jungen Menschen bei KICKFAIR ist noch lange nicht vorbei.

„Ich bin aktuell noch auf der Schule und starte im September meine Ausbildung. Ich find‘s mega, am Wochenende noch mehr darüber gehört zu haben, wie es bei KICKFAIR für mich konkret weitergehen kann – bei mir im Stadtteil- und Familienzentrum, aber auch bei Events in Stuttgart oder München.“
Robby, Jugend-Orga Team, Offenburg
